Union Innsbruck vs. SV Innsbruck 7:6
- Fr. 26.08.2022 – 17:30
- Auswärtsspiel – Wiesengasse 60, 6020 Innsbruck
- Spielfeld 40x25m, Spielzeit 4x12Min, 5m-Tore, 6m-Strafraum


Torfolge
- 1:0 – 03 Min. – Vedad
- 1:1 – 06 Min.
- 1:2 – 07 Min.
- 2:2 – 10 Min. – Maid
- 3:2 – 17 Min. – Vedad
- 4:2 – 23 Min. – Maid
- 4:3 – 34 Min.
- 5:3 – 35 Min. – Maid
- 5:4 – 36 Min. – Eigentor Vedad
- 6:4 – 44 Min. – Florian
- 7:4 – 46 Min. – Vedad
- 7:5 – 47 Min.
- 7:6 – 48 Min.
Bericht, Kommentar und Spielerbewertung
Auswärtsspiel in der Wiesengasse. Ankunft eine Stunde vorm Anpfiff. Schöne Sportanlage. Ein Kunstrasen- und ein Naturrasenspielfeld. Gute Infrastruktur mit zahlreichen Kabinen und Sanitäranlagen. Trotzdem ist unser Union-Platz einzigartig, aus der Zeit gefallen.
Die gegnerischen Spieler empfangen uns vor den Kabinen mit Schmährufen! Sie werden uns abschießen, wir werden 0:4, nein mindestens 0:7 verlieren. Wir kontern und sagen, dass es uns egal sei, solange wir ihnen ein Tor schießen.
Beim Aufwärmen ist klar, der SV Innsbruck wird das Spiel machen, sie haben ein sehr gutes Passspiel. Unser Tormann Franco wurde zum Kapitän ernannt, weil er eine Leader-Mentalität hat und von hinten das Spielgeschehen gut lesen und seine Vorderleute richtig kommandieren kann. Beim Aufwärmen ist Franco unsicher auf der Linie. Abwürfe und Abschläge passen aber. Meine Feldspieler sind gut drauf, sie spielen Rondo, lachen viel.
Bei der Kabinenansprache wird nochmals erwähnt, dass der SV Innsbruck ein spielstarker Gegner ist, aber auch, dass die Spieler von SV Innsbruck zu siegessicher sind. Und an neun von zehn Tagen werden wir wohl keine Chance gegen sie haben. Aber egal wie es ausgeht, wir werden ihnen zumindest ein Tor schießen. Maid verspricht sogar, er werde zwei Tore schießen! Die Kabinenansprache endet mit den drei wichtigsten Punkten:
1. Wir haben Spaß!
2. Wir sind ein Team!
3. Wir schießen ein Tor!
1. Viertel (01.-12. Min.)

Wir starten sehr gut. Der Gegner ist überrascht, unsere Spieler hauen sich voll rein, sind sehr zweikampfstark. Die Partie ist zerfahren. Vedad schießt uns in Führung (Min. 3). Aber kurz darauf kassieren wir innerhalb einer Minute zwei Gegentore (Min. 6 & 7). 1:2 – hängende Köpfe bei uns. Meinen Spielern wird gut zugerufen, dass wir unser Ziel schon erreicht haben, wir dem Gegner ein Tore geschossen haben, wir zufrieden sein können. Weiter, immer weiter! Kurz vorm Ende des ersten Viertels ist Maid eiskalt beim Abschluss und macht noch den Ausgleich zum 2:2.
2. Viertel (13.-24. Min.)
Joachim pausiert das Viertel, statt ihm kommt Ali auf dem rechten Flügel. SV Innsbruck macht weiterhin das Spiel. Sie haben gute Chancen, vergeben aber. Franco glänzt mit gutem Herauslaufen, ist sehr sicher, haut sich voll in den Gegner beim 1vs1 und vereitelt einige Torchancen. Seine Abschläge und Pässe kommen gut. Maid macht viel Laufarbeit, stellt seinen Körper gut rein. Vedad und Florian machen die Räume hinten gut zu. Ali hat viele Freiheiten, ist sehr ballsicher. In der 17. Minute gehen wir durch Vedad 3:2 in Führung. Kurz vor Ende des zweiten Viertels erhöht Maid auf 4:2 (Min. 23). Meine Spieler sind in Ekstase. Sie jubeln, als hätten sie schon gewonnen. Meine Worte von außen sind bestimmend, das Spiel sei noch nicht zu Ende. Florian ist komplett fertig, er war der Staubsauger in der Verteidigung, hat viel Laufarbeit verrichet, bravourös verteidigt.
3. Viertel (25.-36. Min.)
Florian pausiert das Viertel, Simon gibt sein Debüt für Union als Mittelstürmer. Wir stellen die Formation um. Statt (1)-1-2-1 auf ein (1)-2-1-1. In der Verteigungslinie links Vedad, rechts Maid, davor im defensivem Mittelfeld Joachim, ganz vorne Simon. Es wird ein schwieriges Viertel für uns. Franco ist weiterhin wie ausgewechselt seit das Spiel losging. Beim Aufwärmen noch unsicher, hält er uns ein ums andere Mal im Spiel. Ein Mal rettet für uns auch die Stange. Vedad und Maid sind hinten ein eingeschworenes Team. Joachim ist ein zarter Spieler, aber die Gegner unterschätzten ihn von Anfang an. Er ist mein spielintelligentester Spieler und hat das beste Stellungsspiel. Er läuft viele gegnerische Bälle durch Antizipation ab. Simon kommt zu seinen ersten Ballberührungen. Er findet aber schwer ins Spiel – er hat eine undankbare Aufgabe: dem Gegner im Sturm hinterherzulaufen, meistens alleine gegen zwei. Aber er wird immerhin ein paar Bälle gewinnen! Neun Minuten verteidigen wir gut, dann bekommen wir ein Gegentor (4:3, Min. 34). Unglaublich: Im Gegenzug schießt uns Maid zum 5:3 und sich zum Triple-Pack-Schützen (Min. 35). Kurz vor Ende des 3. Viertels müssen wir noch einen Gegentreffer hinnehmen, Vedad wird angeschossen, der Ball geht ins eigene Tor (5:4, Min. 36). Maid und Vedad sind stehend k.o.!
4. Viertel (37.-48. Min.)
Florian kommt zurück, Maid und Joachim setzen aus. Die Zwillinge Tselmeg und Tsetsen kommen ins Spiel. Wir beginnen das letzte Viertel mit einem (1)-2-2. Hinten links Vedad, rechts Florian, davor Tselmeg und Tsetsen. Das letzte Viertel wird es in sich haben! Tselmeg und Tsetsen sind zwar noch balltechnisch-limitierte Spieler, aber sie haben eine unglaubliche Physis, sie sind die robustesten Spieler in unserem Kader. Sie geben alles, powern sich voll aus, rennen als gäbe es kein Morgen. Gewinnen den ein oder anderen Ball. Nach sieben Minuten im letzten Viertel ist für Tselmeg und Tsetsen Schluss, sie können nicht mehr. Statt ihnen kommen Ali und Joachim zurück ins Spiel. Wir stellen auf die Startformation um. Kurz nach dem Wechsel geht Florian nach vorne und erzielt das 6:4 (Min. 44). Maid kommt für Joachim. Unsere Spieler sind siegessicher, von außen kommen meine mahnenden Worte. Vedad ist seit einiger Zeit angeschlagen, spielt aber weiter und schießt sogar das 7:4 (Min. 46). Dann reitet unsere Spieler der Teufel. Sie wollen noch mehr, meine Worte von außen erreichen sie nicht. Sie sollten einfach hinten absichern. Stattdessen kassieren wir in den letzten zwei Minuten noch zwei Gegentore (7:5, Min. 47; 7:6, Min. 48). Abpfiff – Ende – Sieg!
Kommentar
Offiziell werden U10-Spiele nicht gewertet. Es gibt keine Siege, Remis oder Niederlagen. Das Match gegen den SV Innsbruck hat einiges aufgezeigt:
Talent ist nicht alles – Form schlägt Klasse! Unsere U10 war ein eingeschworener Haufen, sie haben füreinander gespielt. Haben Rückschläge weggesteckt, sich nicht unterkriegen lassen.
Der gegnerische Trainer meinte nach Spielende, es sei 7:7 ausgegangen. Das wurde von mir vehement verneint mit dem Hinweis, dass von mir alles schriftlich während des Spiel festgehalten wurde, er im Gegenzug aber keine Notizen machte. Trotzdem teilte der gegnerische Trainer seinen Spielern mit, es sei unentschieden ausgegangen. Falsch! Richtig: Das Spiel haben wir 7:6 gewonnen! Aber nehmen wir für einen kurzen Moment die Position von SV Innsbruck ein und behaupten, es sei 7:7 ausgegangen. Das ist für SV Innsbruck trotzdem gefühlt eine Niederlage und für Union wie ein Sieg!
Meine Spieler waren zu Spielbeginn auch überrascht, dass die Gegner den Einwurf mit der Hand spielen wollten. SV Innsbruck war unvorbereitet ins Spiel gegangen, sie hatten sich nicht mit den neuen U10-Bestimmungen im Vorfeld auseinandergesetzt. Das war für unsere Spieler anfangs ein Vorteil. Vor allem Vedad hat in der gegnerischen Hälfte oft direkt zum Dribbling von der Outlinie angesetzt und für Gefahr im gegnerischen Strafraum gesorgt. Wir hatten das im Dienstagstraining mit Übungsformen einstudiert.
Der Kommentar könnte noch endlos weitergehen. Conclusio: Manchmal spürt man schon gleich am Anfang, dass was gehen könnte, weil der Gegner zu selbstsicher ist. SV Innsbruck gewinnt mit dieser Mannschaft neun von zehn Spiele gegen uns in der Regel. Gestern war das zehnte Spiel, das sie nicht gewonnen haben.
Spielerbewertung (1= Sehr gut, 5 = Nicht genügend)
- #01 Franco: 1,5
Hat gehalten, was ging. Wirkte selbstsicher, gutes Stellungsspiel. Sehr gut beim 1vs1 und Herauslaufen. Lediglich die Kommandos fehlten – ein lauter Schrei mal hin und wieder, wie „Aufwachen!“ fehlte. - #03 Joachim: 1,9
Hatte am rechten Flügel viel Arbeit, war fast nur am Verteidigen. Glänzte durch gute Antizipation und Stellungsspiel. Lediglich das Passspiel war für sein Können unterdurchschnittlich. - #04 Tsetsen: 2,9
Kam im letzten Viertel, rannte um sein Leben, war zweikampfstark, konnte aber nicht zum Spielaufbau beitragen. - #06 Florian: 1,8
Hätten er und die anderen in den letzten zwei Minuten nicht zwei Gegentore bekommen, wäre es eine 1,2 für ihn geworden. Hatte als Sechser die schwierigste Position von allen. Gab alles, kämpfte bis zum Umfallen, war mannschaftsdienlich, hat viel abgeräumt, sich gut in den Weg gestellt. Hat unsere Führung zwischenzeitlich zum 6:4 ausgebaut. Aber in den letzten zwei Spielminuten muss er sich einfach als letzter Mann hinten reinstellen, sich zumindest fallen lassen auf die Mittellinie. Lerneffekt. - #07 Ali: 2,4
Spielte ein Viertel durch, ist U9-Führungsspieler. Machte seine Sache gut, dribbelstark auf der rechten Seite. Trotz seiner kleinen Körpergröße den Ball oft gut abgeschirmt. Im Sturm jedoch gegen die größeren Gegner chancenlos, kein Torschuss. - #08 Simon: 3,4
Hatte eine undankbare Aufgabe. Alleine im Sturm gegen die gegnerischen Verteidiger anlaufen. Hatte aber seine Ballkontakte. Hätte ein Mal auch in aussichtsreicher Position abschließen können. Erfahrung und Grundlagentraining fehlen. Trotzdem ein Debüt auf dem man aufbauen kann. - #09 Maid: 1,3
Als klassischer Mittelstürmer fast alles richtig gemacht. Nur wenige Chancen liegen lassen. Drei Tore sagen alles! Hat auch viel nach hinten gearbeitet, seinen Körper gut reingestellt. Laufmaschine! - #10 Vedad: 1,2
Wurde dem gerecht, was von ihm erwartet wurde. Super Spielmacher, enge Ballführung, hat viel nach hinten gearbeitet, gut Bälle verteilt, stark im 1vs1, sehr handlungsschnell. Drei Tore als Spielmacher! Ohne sein 7:4 in der 46. Minute wäre es 6:6 ausgegangen! Matchwinner, auch wenn er ein Eigentor fabrizierte, aber da ging alles so schnell – chancenlos. Und ein Mal zentral vorm eigenen Tor nicht ins Out geklärt, sondern den Ball verloren. Ansonsten top! - #11Tselmeg 2,9
Wie Bruder Tsetsen: Kam im letzten Viertel, rannte um sein Leben, war zweikampfstark, konnte aber nicht zum Spielaufbau beitragen.